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10 Tipps für die erfolgreiche Führung von internationalen Teams

Eine Frau und ein Mann lachen während eines Online-Meetings.

Das Führen internationaler Teams ist heute eine Selbstverständlichkeit. Mitarbeiter und ganze Teams in verschiedenen Ländern und Kulturen bringen unter der richtigen Führung neue Perspektiven, Ideen und Ansätze ein, von denen alle profitieren.

Diese 10 Tipps helfen Ihnen, wichtige Faktoren im Auge zu behalten:

  1. Persönliches Kennenlernen
    Das Kennenlernen aller Teammitglieder ist immer ein guter Start. Wenn Sie ein neues Team übernehmen, nehmen Sie sich die Zeit, mit jeder Person einzeln zu sprechen. Das Gespräch ist der Ausdruck von Interesse und Wertschätzung. Sprechen Sie mit Ihren Teammitgliedern über ihre Rollen, Aufgaben, Interessen und Vorstellungen von der Zusammenarbeit. Halten Sie das Gespräch auf einer positiven und zukunftsorientierten Ebene. Schauen Sie gemeinsam nach vorn. Ein persönliches Kennenlernen ist wichtig, lässt sich aber nicht immer sofort realisieren. Warten Sie also nicht zu lange, sondern treffen Sie sich lieber schnell virtuell als zu spät persönlich.
  2. Rahmen schaffen
    Wie die Teammitglieder zusammenarbeiten, ist von enormer Bedeutung für den Erfolg Ihres Projekts. Die Produktivität der Mitarbeiter hängt nicht nur von ihrer fachlichen Kompetenz ab, sondern auch von der Qualität ihres Zusammenspiels. Schaffen Sie einen Rahmen, in dem sie ihr Potenzial entfalten und über Kulturen hinweg weiter wachsen können. Einen guten Rahmen erkennen Sie daran, dass er angstfreie Kommunikation, respektvollen Umgang und offene Kommunikation ermöglicht. 
  3. Rollen klären
    Zu oft hört man, insbesondere in internationalen Teams, dass die Rollen nicht ausreichend geklärt sind. Die Folge sind enorme Reibungsverluste, unerledigte Aufgaben, Informationsverluste, Spannungen und Konflikte. Es reicht jedoch nicht aus, Rollen zuzuweisen und in Stellenbeschreibungen festzuhalten, sie müssen auch allen klar vermittelt werden. Bedenken Sie dabei, dass es in manchen Kulturen unüblich ist, sich mit der Aufgabe zu identifizieren. Stattdessen ist es einfacher, sich mit den Menschen zu identifizieren.  Der Prozess der Rollenverteilung ist oft ein fortlaufender Prozess, und das Gespräch darüber muss immer wieder geführt werden. Nutzen Sie Ihre regelmäßigen Meetings dafür, organisieren Sie Workshops dazu, bleiben Sie am Ball. 
  4. Kommunikation
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    ormalerweise sprechen wir in internationalen Teams Englisch oder Deutsch. Nicht jeder ist ein Muttersprachler. Schaffen Sie eine gemeinsame Basis für die Kommunikation, vereinbaren Sie Begriffe und klären Sie die Kommunikationswege. Ein Beispiel: Der Satz: "Ich schicke es Ihnen gleich zu." kann in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Bedeutungen haben. Von "sofort" bis "wenn ich Zeit habe" ist alles möglich. Stellen Sie sicher, dass der Satz eindeutig ist. Ebenso wichtig ist es, sich Gedanken über die Kommunikationskanäle zu machen. Wollen Sie in engem persönlichen Kontakt mit Ihren Mitarbeitern stehen und regelmäßig mit ihnen telefonieren? Oder reicht es aus, ihnen einen monatlichen Bericht per E-Mail zu schicken? Ersteres ist zu empfehlen. Leiten Sie es ein und sorgen Sie für Nachhaltigkeit.
  5. Beziehungsaufbau
    Die Zeit, die Sie zu Beginn in den Aufbau von Beziehungen investieren, wird sich später auszahlen. Das gilt besonders in beziehungsorientierten Kulturen. Bleiben Sie authentisch, schaffen und nutzen Sie Gelegenheiten dazu - gemeinsame Essen (ja, auch online), Kick-off-Veranstaltungen, aber auch persönliche Gespräche in einem informellen Rahmen signalisieren Ihr Interesse.  
  6. Zeit
    Auch der Umgang mit der Zeit ist in den verschiedenen Kulturen unterschiedlich. Darüber hinaus gibt es oft unterschiedliche Zeitzonen, in denen sich die Teams und Mitarbeiter befinden. Es ist sinnvoll, sich auf einen gemeinsamen Umgang mit der Zeit zu einigen: Akzeptieren wir Verspätungen zu Beginn von Meetings? Wie lange brauchen wir für unsere Antworten? Gehen Sie aber davon aus, dass ein etwas flexibleres Verständnis von Pünktlichkeit bestehen bleiben wird. Und es ist ganz klar, dass Sie das Zeitmanagement nicht vollständig aus der Hand geben können.
  7. Hierarchie
    In manchen Kulturen ist der Respekt und die Distanz gegenüber Vorgesetzten sehr groß. Wenn Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten, dass sie sich aktiv an Projekten beteiligen, Initiative zeigen und das Brainstorming nicht zu ihrer One-(Wo)Man-Show machen, schaffen Sie eine angstfreie Atmosphäre, ohne dabei Hierarchien zu untergraben.
  8. Motivation
    Auch die Faktoren, die die Motivation der Mitarbeiter beeinflussen, sind unterschiedlich. In beziehungsorientierten Kulturen ist es oft ein wichtiger Motivationsfaktor, wenn der Chef eine kompetente und angesehene Persönlichkeit ist. In anderen Kulturen spielen Anerkennung für die geleistete Arbeit, flexible Arbeitszeiten, interessante Aufgaben etc. eine wichtige Rolle. Stellen Sie sich Ihren individuellen Fächer an Motivationsmaßnahmen zusammen, der sowohl externe als auch interne Faktoren in unterschiedlichen Kulturen berücksichtigt. 
  9. Fehlerkultur
    Welche Art von Fehlerkultur wollen Sie in Ihren Teams leben? Ist es in Ordnung, Fehler zu machen, sie zuzugeben und aus ihnen zu lernen? Sicherlich ja. Damit es nicht nur leere Phrasen bleiben, sorgen Sie dafür, dass in Ihren Teams und über alle Hierarchieebenen hinweg die gleiche Regel gilt und vorgelebt wird.
  10. Lob und Kritik 
    In den meisten Kulturen (insbesondere in den beziehungsorientierten) ist es kontraproduktiv, Kritik offen zu äußern. Sie wird persönlich genommen. Die typische Sandwich-Methode funktioniert ganz gut (Lob-Kritik-Lob), aber sie reicht nicht aus. Wenn Sie Kritik üben müssen, tun Sie das unter vier Augen. Betonen Sie, dass sich Ihre Aussagen auf die aktuelle Leistung und nicht auf die Person des Mitarbeiters beziehen. Weisen Sie dann auf konkrete Bereiche hin, die verbessert werden können. Auf diese Weise signalisieren Sie, dass Sie weiterhin auf den Mitarbeiter zählen. 
    Seien Sie auch mit Lob vorsichtig. In kollektivistisch geprägten Kulturen ist es ratsam, das ganze Team zu loben und nicht nur ein Teammitglied, das dadurch über alle gestellt würde. 

FAZIT:

Die Arbeit in internationalen Teams ist eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Wenn Sie einige Regeln beachten und sich selbst sensibilisieren, zum Beispiel durch interkulturelles Training und Coaching, werden Ihre Teams durch ihre Vielfalt großartige Leistungen erbringen.

Autorin: Alica Trizma