
Unabhängig vom Land, Kultur oder Dauer Entsendung sieht es so aus, dass manche Probleme immer wieder auftauchen. Eine neue Aufgabe im Job, ganz neues Umfeld, eine neue Wohnung und die Liebsten bleiben zu Hause – das ist doch kaum verwunderlich, dass in der Eingewöhnungsphase und auch danach Probleme erscheinen, mit den man vorher kaum bis gar nicht gerechnet hat.
Hier sind einige der häufigsten Schwierigkeiten und ein paar Vorschläge, wie Sie sie bewältigen können:
1. Sprachbarriere
überwinden wollen
Natürlich ist es schwierig, eine neue Sprache zu lernen. Und normalerweise haben Sie während Ihres Einsatzes nicht viel Zeit dafür. Überlegen Sie sich, warum Sie die neue Sprache lernen wollen.
Wollen Sie Ihren einheimischen Kollegen gegenüber Interesse zeigen? Dann lernen Sie ein paar Sätze und Wörter, und das wird reichen. Vor allem in Ländern, in denen die Bevölkerung keine Weltsprache spricht, werden die Einwohner es zu schätzen wissen.
Möchten Sie die Sprache nach Ihrer Rückkehr aktiv anwenden? Dann nutzen Sie alles, was Ihnen zur Verfügung steht – Sprachunterricht, Konversationskurse, Fernsehsendungen, Radio, Musik, Zeitungen, Bücher, Apps usw. gibt es zu diesem Zweck in Hülle und Fülle.
2. Anschluss im privaten Umfeld zu finden ist kompliziert
In manchen Kulturen werden Sie anfangs überschwänglich empfangen, jeder kümmert sich um Ihr Wohlergehen und feiert Ihre Entsendung. Nach einigen Monaten ziehen Sie jedoch oft eine enttäuschende Zwischenbilanz - im Privaten ist es schwierig, Freundschaften zu schließen. Die überschwängliche Herzlichkeit, die Ihnen anfangs entgegengebracht wurde, bleibt aus.
Bitte überschätzen Sie diese anfängliche Freundlichkeit nicht. In mittelosteuropäischen Ländern wie Ungarn oder der Slowakei zum Beispiel ist Freundlichkeit am Anfang geradezu geboten. Dann muss man sehen.
Bleiben Sie freundlich, aber auch realistisch. Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie interkulturelle Missverständnisse vermeiden, zum Beispiel in der Kommunikation oder im Umgang mit Konflikten.
3. Anpassung an die lokale Geschäftskultur fällt Ihnen schwer
Wie schön, dass wir alle verschieden sind. Vielfalt bereichert. Aber leider gibt es auch viele Stolpersteine: Das Zeitmanagement ist anders, Hierarchien haben eine andere Bedeutung, die indirekte Kommunikation kann verwirrend sein und vieles mehr.
Zur guten Vorbereitung können Sie sich mit Kollegen/Freunden/Bekannten unterhalten, die Ihr neues Zielland bereits kennen oder noch vor Ort sind. Idealerweise bereiten Sie sich mit einem Experten auf die lokale Zielkultur vor. Viele Arbeitgeber bieten entsprechende Schulungen und Coachings an. Und während des Einsatzes? Ein Expat-Coach, der auf die lokale Kultur spezialisiert ist, begleitet Sie und hilft Ihnen, die Unterschiede zu verstehen und Handlungsfähigkeit zu entwickeln. Ebenso nützlich ist die Unterstützung während der Rückkehrphase. Mehr über eine gute Vorbereitung können Sie in einem früheren Artikel hier lesen.
4. Kontaktverlust zu Freunden und Familie zu Hause
Kontakte können die Zeit der Entsendung überdauern, wenn beide Seiten aktiv Zeit und Mühe investieren. Zum Glück steht Ihnen heute so viel mehr zur Verfügung als je zuvor. Verabreden Sie sich mit Ihrer Familie zu festen Zeiten und sprechen Sie über Ihren Alltag, Sorgen, Freuden, neue Entdeckungen usw.
Wenn sich Ihre Freunde ohne Sie treffen, heißt das nicht, dass Sie nicht auch virtuell dabei sein können. Sehen Sie sich zum Beispiel gemeinsam ein Fußballspiel an oder feiern Sie einen Geburtstag.
Und vergessen Sie nicht, Ihre Freunde einzuladen. Es ist auch eine wunderbare Gelegenheit für Sie, nicht nur ein neues Land zu entdecken, sondern auch weiterhin an Ihrem Leben teilzunehmen.
FAZIT:
Fast jeder erfahrene Expat hat eine Geschichte zu erzählen, wenn es um kulturelle Unterschiede geht, sei es im privaten oder beruflichen Umfeld. Wie holprig es im Ausland wird, hängt von einer guten Vorbereitung ab. Sich dabei Unterstützung zu holen ist smart.
Autorin: Alica Trizma